Für mehr Sicherheit und Datenschutz: Google und Apple räumen mit veralteten Apps auf

Google und Apple entfernen demnächst veraltete Apps aus den App-Stores. Dadurch will man Sicherheit und Qualität der angebotenen Applikationen steigern. Betroffen sind von diesen Richtlinien Apps, die nicht auf neue Betriebssystemversionen aktualisiert wurden – darunter auch Apps von Hochschulen.

30.05.2022

von Isabella Zick

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In den App-Stores von Google und Apple findet derzeit ein großes Aufräumen statt. Denn unter den mehr als 5 Millionen Applikationen, die sich im Google Play Store und Apple App Store befinden, sind rund 30 % sogenannte „Abandonware”. Das sind Softwareprodukte, die von ihren Anbieter*innen „aufgegeben” wurden – die also nicht mehr gewartet und aktualisiert werden. Bisher haben diese Apps in den App-Stores keine Nachteile erfahren. Neue Richtlinien von Google und Apple visieren diesen Altbestand jetzt aber an.

Was passiert mit veralteten Apps im Google Play Store und Apple App Store? Und wie geht man als App-Anbieter*in mit diesen Regelungen um?

Google „versteckt” alte Apps ab November 2022

Eine App muss regelmäßig gewartet und upgedatet werden, das ist eines der Credos von Studo. Regelmäßige Wartung und Instandhaltung scheint auch das große Ziel hinter der neuen Google-Richtlinie zu sein, die im April 2022 angekündigt wurde. Damit zielt man auf den großen Altbestand ab, der sich über die Jahre im Google Play Store angesammelt hat. Das sind beispielsweise App-Projekte, die kurzfristig oder als Hobbies entstanden sind und die später nicht mehr betreut wurden. Ebenso fallen in diese Kategorie der „Abandonware” laut Google alle Apps, die ältere Android-Versionen als Android 11 anvisieren. Darunter sind unter anderem auch viele Applikationen, die von Hochschulen betrieben werden.

Was passiert ab November 2022 mit diesen Apps?

Ab November 2022 müssen Applikationen im Google Play Store zumindest für Android 11 und dessen Schnittstellen aktualisiert sein, um nicht im Store ausgeblendet zu werden. Dieses „Verstecken” bedeutet, dass die Apps von Nutzer*innen nicht mehr gefunden und heruntergeladen werden können. Nutzer*innen, die eine laut dieser Richtlinie veraltete App bereits auf ihrem Smartphone heruntergeladen haben, können diese aber noch weiter nutzen.

Durch regelmäßige Wartung und Instandhaltung ihrer Apps sorgen Software-Entwickler*innen für hohe Sicherheit und Qualität. - Foto: ThisisEngineering, Pexels

Keine Schlupflöcher bei Datensicherheit

Sowohl Datenschutz als auch Sicherheit der Nutzer*innen sollen durch diese Google-Richtlinie gestärkt werden. Denn in der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass App-Anbieter*innen ihre Apps bewusst auf dem Stand alter Android-Versionen gelassen haben, um neue Regelungen nicht erfüllen zu müssen. So schreibt Der Standard über diese Schlupflöcher: „Apps, die sich nicht an die Regelverschärfungen halten wollten, haben schlicht veraltete Android-Versionen anvisiert. So hatte unter anderem Facebook lange versucht, auf diesem Weg um das mit Android 6 eingeführte, dynamische Berechtigungssystem herumzukommen, bei dem die Nutzer explizit um Zustimmung für Zugriff auf Standort, Mikrofon und Co. gefragt werden müssen.”

Auch Apple droht mit „Rauswurf” veralteter Apps

Strengere Richtlinien für App-Betreiber*innen hat seit jeher Apple. Vor kurzem wurden Entwickler*innen darüber informiert, dass nun auch „iOS-Software, die innerhalb der vergangenen drei Jahre kein Update mehr erhalten hat und in den vorausgehenden zwölf Monaten nur noch ‘extrem selten’ oder überhaupt nicht mehr heruntergeladen wurde, aus dem App Store entfernt werden soll”. Dadurch soll der App Store verbessert und – wie auch bei Google – die Sicherheit der Nutzer*innen erhöht werden. In dieser Diskussion werden die Vor- und Nachteile dieser neuen Regelung besprochen.

Studo: Wartung und Instandhaltung von Hochschul-Apps

Als App-Anbieter aktualisiert Studo die Studo App im Schnitt alle zwei Wochen. Nur so ist man stets am neuesten Stand der Technologie und erfüllt alle aktuellen Sicherheitsstandards. Denn eine App ist niemals „fertig”, sondern muss, solange sie angeboten wird, auch gewartet werden. Einflussfaktoren, die das notwendig machen, sind beispielsweise Weiterentwicklungen der Betriebssysteme und Security-Protokolle. Im Fall von Studo muss die App auch immer an die Systemlandschaften an Hochschulen angepasst werden, die wiederum selbst regelmäßig aktualisiert werden.

Man kann nicht nicht instand halten, könnte man abschließend also sagen. Denn Betriebssysteme wie Google und Apple fordern regelmäßiges Warten und Weiterentwickeln von Apps ein. Und auch im Hinblick auf die Sicherheit der Nutzer*innen sollte eine State-of-the-Art App für App-Anbieter*innen das erklärte Ziel sein.

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