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Welche Rolle spielt die LGBTQIA+-Community an deutschen Hochschulen?
Mit Paraden, Protesten und Vorträgen zum Thema ist der Pride Month aktuell in vollem Gange. Angesichts kritischer Stimmen und Gegendemonstrationen ist klar: Die Akzeptanz queerer Menschen ist in Deutschland aber nach wie vor nicht selbstverständlich.
Deshalb wollten wir herausfinden, welche Rolle die LGBTQIA+-Community für die Studierenden in Deutschland spielt und wie akzeptiert sie an den deutschen Hochschulen ist.
60 % unserer Befragten sind offene Unterstützer*innen der LGBTQIA+-Community. Rund ein Viertel (26 %) davon sieht sich auch als Teil der Community, die weiteren als „Allies“ (dt. Verbündete).
Diese Unterstützung zeigt ihr hauptsächlich, indem ihr euch über queere Themen informiert oder in ihrem persönlichen Umfeld darüber aufklärt und Vorurteilen oder Kritik entgegentritt. „Studierende wollen Toleranz und Respekt voreinander“, berichtet Lorenz Schmoly von Studo aus der Umfrage, „einzelne beteiligen sich auch an Forschung zu Queer Studies an ihrer Hochschule oder indem sie in queeren Organisationen mitarbeiten.“
Dass Hochschulen Bewusstseinsbildung rund um queere Themen fördern sollten, sehen besonders Frauen und Personen, die als Geschlecht „divers“ angegeben haben, als wichtig an. Der Großteil der Männer stuft das Thema als eher unwichtig ein.
Ein ähnlicher Gap zeigt sich auch bei der Frage nach Vorurteilen oder Diskriminierung queerer Studierender an den deutscher Hochschulen: Drei Viertel (76 %) von euch sagen, es gäbe keine oder eher keine Vorurteile und Diskriminierung gegenüber queeren Studierenden. Personen, die sich als Teil der LGBTQIA+-Community identifizieren, und Personen mit Geschlechtsangabe „divers“ sehen das anders: 40 % bzw. 50 % haben das Gefühl, dass es Vorurteile oder Diskriminierung gegenüber queeren Studierenden gibt.
Auf die Frage, ob ihr schon einmal einen queerfeindlichen Angriff miterlebt habt, hat der Großteil mit „Nein“ (60 %) geantwortet. Personen, die sich als Teil der LGBTQIA+-Community identifizieren, und Personen mit Geschlechtsangabe „divers“ berichten jedoch durchaus von Übergriffen: Zwei Drittel haben in ihrem Alltag bereits einen queerfeindlichen Angriff erlebt, waren Zeug*innen von solchen oder berichten von Bekannten, die betroffen waren. Nach einem Übergriff haben die meisten Personen nichts getan oder nur mit ihren Freund*innen oder der Familie darüber gesprochen. Viele würden aber einschreiten wollen und die Betroffene*n verteidigen bzw. in Sicherheit bringen sowie die Polizei informieren.
„Dass sich Studierende für Werte wie Toleranz stark machen und Haltung und Zivilcourage zu zeigen, ist jetzt im Pride Month, aber auch an allen anderen Tagen des Jahres wichtig“, sagt Lorenz Schmoly, „dafür stehen und standen wir auch schon immer mit Studo. Wir wünschen deshalb allen Studierenden einen tollen, sicheren Pride Month. Be loud, be proud!“ 🏳️🌈
60 % der Studierenden sind offene Unterstützer*innen der LGBTQIA+-Community, über ein Viertel (26 %) davon sieht sich auch als Teil der Community.
Studierende unterstützen die Community hauptsächlich, indem sie sich selbst über queere Themen informieren oder in ihrem persönlichen Umfeld darüber aufklären.
50:50 steht es um die Frage „Wie wichtig ist es deiner Meinung nach, dass Hochschulen Bewusstseinsbildung rund um queere Themen fördern?“. Besonders Frauen und diverse Personen sehen es als wichtig an, queere Themen im Hochschulkontext zu fördern. Der Großteil der Männer stuft das Thema als eher unwichtig ein.
Drei Viertel (76 %) der Studierenden sagen, es gäbe keine oder eher keine Vorurteile oder Diskriminierung gegenüber queeren Studierenden.
Queere Veranstaltungen wie Pride-Paraden findet ein großer Teil der Befragten (42 %) super. Ein Viertel hat sogar schon einmal an einer Veranstaltung teilgenommen, ein weiteres Viertel würde gerne einmal teilnehmen.
Auf die Frage, „Hast du selbst schon mal einen queerfeindlichen Angriff miterlebt?“ antworten die Studierenden in Deutschland größtenteils mit „Nein“. Personen, die sich als Teil der LGBTQIA+-Community identifizieren, und Personen mit Geschlechtsangabe „divers“ sehen das anders: Zwei Drittel haben bereits einen queerfeindlichen Angriff erlebt, waren Zeug*innen davon oder berichten von Bekannten, die betroffen waren.
Die meisten Studierenden (61 %) hatten ihre ersten Berührungspunkte mit der queeren Community online oder durch Medien – aber auch queere Freund*innen (35 %) oder die Schulzeit (34 %) sind wichtige erste Berührungspunkte.