Digitaler Studierendenausweis: Von der Scheckkarte zur ID-Plattform

Welche Möglichkeiten bietet ein digitaler Studierendenausweis? Die verschiedenen Anwendungsbereiche für digitale IDs und Projekte, die sich dem digitalen Ausweis auf Bundes- und EU-Ebene widmen, haben wir hier zusammengefasst.

14.06.2021

von Isabella Zick

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Der Studierendenausweis. Er ist der erste Beweis für Studienanfänger*innen, nun offiziell an einer Hochschule angekommen zu sein. Von der ersten Woche des Studiums an begleitet er die Studierenden – bis hin zum Abschluss. Bei unterschiedlichsten Anlässen wird er gebraucht, geht vielleicht das eine oder andere Mal verloren oder schenkt einen kurzen Moment der Erleichterung, wenn das Kärtchen doch noch in der Tasche gefunden wird. Zusammengefasst: der Studierendenausweis ist Tag für Tag im Studium dabei.

Traditionell kennt man den Studierendenausweis im Scheckkartenformat mit Foto, Name und Matrikelnummer der Studierenden. Was der Studierendenausweis neben der Identifikation noch kann, ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Die Funktionen reichen von Bibliotheksausweis über Kopierkarte bis hin zu Schlüsselkarten. Mit dem Gedanken an eine digitale, moderne und auch nachhaltige Hochschule stellt sich aber die Frage, ob sich diese Funktionen nicht auch digital abbilden lassen. Ein digitaler Studierendenausweis als zentrale Plattform für den Identitätsnachweis als Studierende – ist das möglich?

Studierendenausweis: analog oder digital?

Gleich vorweg: ja, ein digitaler Studierendenausweis ist möglich. Er könnte die Funktionen des klassischen Ausweises im Scheckkartenformat sogar noch erweitern – und ganz nebenbei Kosten sparen und die Umwelt schützen.

Ein digitaler Studierendenausweis ist am Smartphone der Studierenden immer dabei. Im Stil des haptischen Ausweises (zum Beispiel von ISIC) und im Design der Hochschule (zum Beispiel von Studo für die FH CAMPUS 02) zeigt er Foto, Name, Matrikelnummer, Gültigkeit und Aussteller*in des Ausweises an. Was der digitale Ausweis außerdem kann: weitere Services der Hochschule – zum Beispiel den Bibliotheksausweis, Druckerkarte oder Öffi-Tickets – in einem zentralen Tool vereinen. Somit ist ein digitaler Studierendenausweis weit mehr als nur ein Kärtchen aus Plastik.

Stets dabei: der digitale Studierendenausweis am Handy. - Foto: Studo

Eine nachhaltige Lösung

Apropos Plastik: auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Hochschule und die CO2-Neutralität im Hinterkopf macht es natürlich auch Sinn, die Ausweise aus PVC zu hinterfragen. Als Beispiel: An den österreichischen Hochschulen gab es im Wintersemester 2020/21 über 76.000 neu zugelassene Studierende, von denen viele erstmals einen Studierendenausweis erhielten. Bei einem Gewicht von ca. 6 Gramm pro Ausweis wird fast eine halbe Tonne PVC für all diese Ausweise gebraucht. (Mit einer digitalen Alternative ließen sich nicht nur der Plastikverbrauch sondern auch die Kosten für die Studierendenausweise deutlich reduzieren.)

Digitale Ausweise auf Bundes- und EU-Ebene

Die Idee der digitalen Identität gibt es mit Anwendungen wie der Bürgerkarte und Handy-Signatur in Österreich schon seit den frühen 2000ern. Einen Schritt weiter geht aktuell das Projekt ID Austria bzw. eID auf EU-Ebene: mit der Weiterentwicklung von Handy-Signatur und Bürgerkarte will man einen sicheren elektronischen Identitätsnachweis schaffen. Schon jetzt kann man damit Behördengänge digital abwickeln, elektronisch Post erhalten oder digital unterschreiben. Auch ein digitaler Ausweis – zum Beispiel für Führerschein und Zulassungsscheine – ist für Ende 2021 geplant. In Zukunft soll die ID Austria vielfältig eingesetzt werden – nicht nur von Behörden sondern auch in der Wirtschaft. Mit dem digitalen Impfpass bzw. Grünen Pass geht man zurzeit auch im Gesundheitsbereich in Richtung einer digitalen ID.

Digital Student Card in der Studo App

Auch im Hochschulbereich ist das Thema digitale ID nun angekommen: Gemeinsam mit der Fachhochschule Campus 02 hat Studo den ersten digitalen Studierendenausweis in Österreich entwickelt. Die Digital Student Card ist direkt über die Studo App abrufbar und dockt an das Campus-Management-System an. Dadurch werden Daten wie Name, Geburtsdatum, Matrikelnummer/Personenkennzeichen, Gültigkeit oder Aussteller abgebildet. Neben dem vertrauensbildenden Design des Ausweises im Stil der Hochschule gibt es auch weitere Verifikationsmerkmale wie ein Hologramm und einen QR-Code zur kryptografischen Verifikation. Die Digital Student Card ist modular erweiterbar – zum Beispiel um einen Bibliotheksausweis, eine Zugangskarte, Bezahlkarte oder Druckerkarte. Alle Services, für die Studierende ihre Identität nachweisen müssen, können über den digitalen Studierendenausweis abgebildet werden. Mehr Infos zu den Möglichkeiten der Digital Student Card finden Sie hier.

Egal ob an der Hochschule, beim Einlösen von Studierenden-Rabatten oder auch international – einen digitalen Studierendenausweis haben Studierende immer dabei. Als Ergänzung zur traditionellen Scheckkarte lassen sich neue Anwendungsfälle abbilden und modular erweitern. Auch die Kooperation mit bundes- oder EU-weiten Projekten ist möglich – für eine noch breitere Palette an Anwendungsbereichen auch außerhalb der Hochschul-Sphäre.

Weitere Informationen zum digitalen Studierendenausweis finden Sie hier.

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