Unterricht im Homeoffice wurde während der Corona-Krise zum Alltag. Die Arbeitsaufträge werden am Computer oder analog mit Arbeitsblättern erledigt. Vor allem die Eltern müssen in dieser Zeit als Lehrer*innen einspringen. Doch auch die Eltern können nicht immer weiterhelfen und Nachhilfe kostet. Damit Schüler*innen in dieser herausfordernden Zeit einfach, schnell und kostenlos unterstützt werden können, haben vier Studierende die Initiative studyroom.at gegründet
studyroom.at – eine ehrenamtliche Initiative für Schüler*innen
„In der Krise halten wir zusammen. Auch beim Lernen. Deshalb haben wir studyroom.at ins Leben gerufen“, erklärt Mitgründerin Johanna Teufel. studyroom.at ist beim österreichischen Hackathon „HACK THE CRISIS Austria“ entstanden und hat dort den 2. Platz erreicht. Jetzt betreiben die vier Studierenden aus ganz Österreich die ehrenamtliche Initiative, die Studierende mit Schüler*innen vernetzt, damit diese kostenlose Online-Lernhilfe erhalten. Unterstützt wird das Impact-Projekt von Studo zur Akquise von Studierenden und Project Access bei der technischen Infrastruktur. Ein weiterer Partner von studyroom.at ist das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit der Initiative #weiterlernen.
Wie funktioniert die Plattform?
Die Anmeldung für Schülerinnen und Studierende als Tutorinnen erfolgt über die Website von studyroom.at. Studierende müssen ein Formular ausfüllen, in dem unter anderem angegeben werden muss, an welcher Hochschule sie studieren und in welchen Schulfächern sie helfen können. Nach der Anmeldung erfolgt ein Online-Training mit anschließendem Test, um zu überprüfen, ob sich der oder die Studierende für das Programm eignet. Diese Überprüfung wurde gemeinsam mit Project Access entwickelt.
Wenn die Studierenden als Tutor*innen verifiziert sind, werden sie mit Schüler*innen, die Hilfe in jenen Schulfächern brauchen, die die Studierenden zuvor ausgewählt haben, vernetzt. In einem Videoraum können sie sich dann für das gemeinsame Lernen verabreden. Studierende bekommen Tools und Materialien für die Lernstunden, Schüler*innen eine Ansprechperson bei allen Fragen. So werden auch Lehrer*innen unterstützt, da sie nun in der unterrichtsfreien Zeit nicht mehr alle Fragen selbst beantworten müssen.
Am häufigsten werden Mathe, Englisch und Deutsch angefragt
Kurz vor der Maturazeit sind es vor allem die drei Hauptfächer, die am häufigsten angefragt werden. Mehr als die Hälfte der Schüler*innen brauchen Unterstützung in Mathematik, 15 % in Deutsch und 10 % in Englisch. Doch nicht nur Maturant*innen nutzen studyroom.at, sondern vor allem auch Schüler*innen der neunten und zehnten Schulstufe. Die jüngsten Nutzer*innen sind Schüler*innen der fünften Schulstufe.
Wie Hochschulen helfen können
Auch Hochschulen können studyroom.at unterstützen oder sich in der #weiterlernen-Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung einbringen - zum Beispiel bietet die Pädagogische Hochschule Oberösterreich das Programm BUDDY 4 YOU an. Gerade für Studierende an den österreichischen PHs könnte die Plattform interessant sein. Die zukünftigen Lehrer*innen können so ihr Wissen teilen und wertvolle Erfahrungen in der pädagogischen Arbeit mit den Schüler*innen sammeln.
Um Studierenden neben den Erfahrungen als Tutor*in einen weiteren Mehrwert bieten zu können, stellen studyroom.at und Studo auf Wunsch ein Zertifikat über die erfolgte Leistung aus. Über eine Entschädigung für den Zeitaufwand in Form von ECTS kann eine Hochschule selbst entscheiden. Während der Corona-Krise wurde dieses System beispielsweise bei der Betreuung der Coronavirus-Gesundheitshotline 1450 durch Medizinstudierende angewandt.
Wir freuen uns sehr, dass wir das Impact-Projekt studyroom.at unterstützen können, und wünschen dem jungen Team alles Gute bei der Umsetzung ihrer Initiative! ❤️