Die Zahl der teilnehmenden Studierenden war so hoch wie noch nie. 9.638 angehende Akademiker*innen aus Österreich und Deutschland haben an der von Studo und Instahelp organisierten Online-Studie teilgenommen. Bei der neuesten Auflage des Mental-Health-Barometers zeigt sich, dass die mentale Gesundheit von Studierenden vor allem durch hohe Studienanforderungen und globale Krisen stark belastet wird – 48% der Studierenden geben an, ihr psychischer Zustand wäre weniger gut bis schlecht. Wenngleich diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist, ist sie dennoch alarmierend hoch.
„Dass fast die Hälfte der befragten Studierenden ihren psychischen Gesundheitszustand als weniger gut oder schlecht beschreibt, ist besorgniserregend. Das zeigt deutlich, unter welchem Druck die Studierenden stehen. Hier braucht es dringend flächendeckende Unterstützung“, sagt Eva Egger, Kooperationsmanagerin bei Studo.
Studium und globale Krisen als Belastungsfaktoren
83% der Studierenden fühlen sich durch ihr Studium gestresst, wobei Überforderung und hoher Arbeitsaufwand im Studium die größten Belastungsfaktoren darstellen. Zudem geben 56% der Befragten an, dass sich aktuelle Weltgeschehnisse negativ auf ihre mentale Gesundheit auswirken und 32% fühlen sich durch diese sogar in ihrer Studienleistung beinträchtigt.

Die Lebensqualität steigt weiter
Es lässt sich allerdings auch von den Zahlen ablesen, dass die subjektive Lebensqualität der Studierenden gestiegen ist. So bewerten 72% ihre Lebensqualität als gut, sehr gut oder ausgezeichnet – eine marginale Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr(+1%). Wirft man allerdings einen Blick auf die Zahlen aus dem Jahr 2021 (18%), so lässt sich eine Stabilisierung der Lebensqualität nach Zeiten der Krise erkennen.

Enttabuisierung und wachsenden Bereitschaft zur professionellen Unterstützung
Weitere gute Nachrichten gibt es um das Thema „Mentale Gesundheit als gesellschaftliches Tabu“. Hier geben „nur“ noch ca. 62% der Befragten an, dass mentale Gesundheit für sie ein gesellschaftliches Tabuthema ist. Diese Zahl mag noch immer sehr hoch scheinen, zieht man allerdings wieder einen Vergleich zu den Werten aus dem Jahr 2021, damals waren noch 76% dieser Meinung, so lässt sich auch hier eine positive Entwicklung erkennen. Mit dem sinkenden Tabu steigt auch die Bereitschaft der Studierenden, sich professionelle Unterstützung zu holen. Allerdings hindern die hohen Kosten immer noch viele, bei Bedarf auch wirklich Therapie bzw. Online- Beratung in Anspruch zu nehmen. Umso erfreulicher sind die mit 2025 in Kraft getretenen Neuerungen rund um die finanzielle Unterstützung bei psychologischer Online-Therapie: „Ab 2025 ist erstmals psychologische Online-Therapie in Österreich möglich, mit Kostenzuschuss der Krankenkassen – ein entscheidender Fortschritt zur Gleichstellung von psychischer und physischer Gesundheitsversorgung. Doch wir müssen mehr in Prävention und Aufklärung investieren, besonders für Kinder und junge Erwachsene“, so Instahelp CEO Dr. Bernadette Frech.