Mentale Herausforderungen in der Corona-Krise

Unsere mentale Gesundheit steht in der aktuellen Corona-Krise vor großen Herausforderungen. Zukunftsängste und Einsamkeit machen auch Studierenden zu schaffen. Psychologin Kerstin Jäger erklärt, wie diese mentalen Herausforderungen bewältigt werden können.

02.04.2020

von Isabella Zick

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Die Corona-Krise ist eine Situation, wie wir sie noch nie erlebt haben. Die vielen Informationen zu neuen Entwicklungen und die große Unsicherheit belasten unsere mentale Gesundheit. Unser Partner Instahelp, Marktführer für psychologische Online-Beratung im deutschsprachigen Raum, hat mit der Klinischen und Gesundheitspsychologin Mag. Kerstin Jäger über die aktuelle Situation gesprochen. Die Psychologin erklärt, welche Sorgen in der Corona-Krise verstärkt auftreten, wie man mit Angst und Einsamkeit umgeht und wer in dieser Situation helfen kann.

Mit welchen Sorgen wenden sich Menschen in der Corona-Krise verstärkt an Psycholog*innen?

Kerstin Jäger: Die momentane Krisensituation ist vor allem durch eines gekennzeichnet: eine enorme Dynamik und permanent neu auftretende Informationen. Daraus resultiert natürlich eine Vielzahl an negativen Gefühlen und man merkt schon jetzt, dass sich diese Gefühle im Verlauf der momentanen Krise verändern. Zu Beginn ging es vorrangig um die Frage: „Was kann ich machen, damit ich mich nicht anstecke?” Jetzt richten sich die Ängste vermehrt an die Zukunft: “Wie wird sich die Situation entwickeln? Was wird das mit uns allen machen? Schaffen wir das wirtschaftlich und wie halte ich diese lange Isolation aus?” Anfangs äußerten viele Menschen Angst vor den medizinischen Folgen des Virus – zunehmend steigt die Befürchtung eventueller psychischer Auswirkungen auf sich selbst aber auch auf das persönliche Umfeld.

Warum macht die momentane Situation Angst und wie kann man mit diesen Gefühlen der Angst oder Einsamkeit umgehen?

Kerstin Jäger: Die Angst ist momentan die Emotion, mit der die meisten Menschen am stärksten konfrontiert sind. Das liegt hauptsächlich daran, dass diese Situation für uns alle vollkommen neu ist. Wir haben keine Bewältigungsstrategien oder Erfahrungswerte, auf die wir zurückgreifen können. Hinzu kommt natürlich, dass das Coronavirus keine fiktive, sondern eine reale Angst darstellt – eine Bedrohung, die scheinbar unsichtbar an jeder Ecke lauert. Wird man dann zusätzlich noch täglich mit angstauslösenden Nachrichten und Schock-Meldungen konfrontiert, befindet man sich schnell in einem Angstkreislauf, den man allein oft nicht mehr bewältigen kann. Die momentane „Selbstisolation“ erschwert den sozialen Austausch und kann diese Gefühle noch zusätzlich verstärken.

Wie hilft psychologische Online-Beratung in dieser Krise?

Kerstin Jäger: In Zeiten wie diesen bietet die Online-Beratung einen ganz besonders großen Mehrwert, da man dafür die eigenen vier Wände nicht verlassen muss und direkt von zu Hause Kontakt mit der Psychologin und dem Psychologen aufnehmen kann. Im Gegensatz zu diversen Vorort-Angeboten gibt es keine Wartezeit, die Kontaktaufnahme ist einfach und unkompliziert und der Beratungsprozess anonym. Psychologische Beratung bietet die Möglichkeit, über eigene Ängste und Unsicherheiten zu sprechen. Man kann zum Beispiel die Gedanken sortieren und Bewältigungsstrategien erarbeiten, die dabei helfen können, mit negativen Gefühlen besser umzugehen. In weiterer Folge erhöht psychologische Unterstützung die Wahrscheinlichkeit, die Krise nicht nur gut zu überstehen, sondern auch gestärkt daraus hervorzugehen und neue Ressourcen aufzubauen.

Foto: Bongkarn Thanyakij, Pexels

Mental Health Chat: Psychologische Online-Beratung für Studierende

Auch Studierende wünschen sich in dieser besonders herausfordernden Zeit Unterstützung. In einer österreichweiten Umfrage in der Studo App, an der über 5000 Studierende teilgenommen haben, haben wir unter anderem nach den Gefühlen gegenüber der aktuellen Situation gefragt: Rund 50 % der Studierenden gaben an, dass die aktuelle Situation ein wenig Angst auslöst, 6,5 % empfinden sogar starke Angst oder Panik. Fragen wie “Wie geht es in meinem Studium weiter? Kann ich meinen Abschluss machen? Wie bezahle ich Studiengebühren und Miete?” beschäftigen Studierende.

In dieser herausfordernden Zeit wollen wir für die Studierenden und Hochschulen da sein. Über den Mental Health Chat direkt in der Studo App können sich Studierende mit den Psycholog*innen von Instahelp austauschen. Die Beratungen finden per Chat, Anruf oder Video-Call statt und sind anonym. Mit dem Code STUDO10 erhalten Studierende € 10 Rabatt auf die Erstberatung im Mental Health Chat.

Sie wollen einen Blick in den Mental Health Chat werfen? Dann klicken Sie hier.

Alles Gute und bleiben Sie gesund,

das Studo-Team ❤️

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